Beiträge von Clio/2/3/5

    Wir beide haben unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema und wollen trotzdem das gleiche. Du stammst aus der Energiebranche, ich aus der automobilen.


    Die Energiewende kann nicht aus dem Leeren geschaffen werden, sondern ich bin ganz deiner Meinung, dass es ein Konzept braucht, um wirkliche Versorgungssicherheit zu gewährleisten - so oder so, wird das uns sicher bis 2050 noch begleiten und obwohl ich kein sonderlicher Freund der Kernkraft bin (weniger des Risiko wegens, als des Abfalls), denke ich dass ein Weiterbetrieb sinnvoll wäre - zumindest eher, als das der Kohlekraftwerke. Frankreich ist hierdurch relativ "sauber", wobei ich die Endlagerung hier garnicht mit einbeziehe.


    Das Ziel ist zumindest klar, wohin es gehen soll: möglichst zügig, möglichst kein zusätzliches CO2 mehr erzeugen und anstelle dessen, die Energie zu nutzen, die uns ohnehin umgibt. Gerade mich fasziniert dies, weil es weit intelligenter ist, als nur "dumm" einen ansich sehr wertvollen chemischen Stoff zu verbrennen.


    Fakt ist aber: ohne geplante Strategie kann es nicht laufen, da stimme ich ungeteilt zu - aber wie gesagt, ich denke, dass es haltwegs realistisch 2050 werden wird, bis wir zu einer stabilen 0g CO2 Stromerzeugung kommen. Hier werden kleinteilige Akku-Speicher, grüner Wasserstoff für Industrie und Energiegewinnung, Wind, Sonne und Wasser eine Rolle spielen. Alle müssen intelligent vernetzt sein.

    Worin genau siehst du denn eine "Frechheit" oder "ökologische Lüge"?


    Was wir in DE haben sind Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke, die die Grundlast tragen, das ist richtig - aber richtig ist auch, dass diese an der Gesamten Energieversorgung in diesem Jahr (Jan-Nov) zu 49% beteiligt waren. Selbst im sehr überdeckten und eher windstillen November, werden immernoch 40% Erneuerbar bereitgestellt - im Jahr 2019 betrug der Anteil noch 46%.


    Es wird in Zukunft sicherlich auch "Dunkel-Flauten" haben, in denen Wind und Sonne auf sich warten lassen, dafür braucht es Lösungen und da stimme ich absolut zu. Hier sehe ich grünen Wasserstoff als eine der Lösungen und hieran wird ebenfalls gearbeitet, ich sehe das aus der Dichtungstechnik.

    Aber: ganz egal, ob wir aktuell noch 49% Strom aus Nicht-Erneuerbaren haben (37% aus fossilen Energieträgern, 12% Kernenergie), in DE können eAutos schon heute CO2-sparender bewegt werden, als Verbrenner, gleich welcher Ausrichtung. Es gibt auch Nationen, bei denen es aufgrund eines weit höheren Anteils von Kohle, auch zu einem wesentlich höheren CO2-Anteil am Strom kommt.


    In DE wird die CO2-Emission pro kWh Strom auf 401g geschätzt, dieses Jahr wird diese Zahl unter die 400g CO2 rutschen. Was bedeutet das?


    Auf 100km und 16kWh Verbrauch (zstl 10% Ladeverluste), sprechen wir von nichtmal 71g CO2/km, das entspricht einem Spritverbrauch von unter 3,1l Benzin/100km oder 2,7l Diesel/100km. Wenn man nun eine Akku-Größe von 60kWh ansetzt, welche eine CO2-Äquivalent durch Förderung und Produktion von 100kg/kWh hat, sprechen wir von einem Rucksack von 6.000kg. Das klingt erstmal viel, ist es ansich auch - je sauberer das wird, desto besser ist es für uns.

    Nun interessiert es mich, ab wann sich das Ganze dann lohnen sollte? Ich gehe nun von einem Benzin-Verbrauch von 5,5l/100km aus (2,33kg CO2/l), beim eAuto vom Strom-Mix und kein "Öko-Strom" und mit entsprechendem Rucksack: nach 105.000km fährt das eAuto sauberer, tendenz fallend - mit Ökostrom-Bezug läge man bei der Hälfte.


    Das gute daran ist, dass die Zellen nicht einfach deponiert werden oder verbrannt, sondern es auch zunehmend für die Industrie attraktiv wird, diese zu recyclen.


    Kritik ist richtig und auch wichtig, vom Anfang bis zum Ende und ich bin sehr dafür, dass hier mit Argusaugen drauf geschaut wird, dass die Rohstoffe "sauber" gefördert werden und am Ende alles auch "sauber" wiederverwertet wird.


    Es fehlen aktuell die Vielfalt in der Modellauswahl, es ist preislich auch noch nicht unbedingt attraktiver, es werden immernoch sehr große Fortschritte gemacht, weshalb der Fahrzeugrestwert auf die kommenden 5-10 Jahre schwierig zu bestimmen ist, die Haltbarkeit aber ist meist sehr gut, zumindest besser als bei unsern Verbrennern.


    Warum fahre ich noch keines, sondern einen Hybriden?


    Mir mangelt es an attraktiven Klein- oder Kompaktwagen mit AHK, ich will kein großes Auto (>4,2m), noch einen mögliches Kompakt-SUV fahren. Ich sehe es (um auf den ökologischen Aspekt zu kommen) als wichtig an, dass wir nicht versuchen, immer größere, schwerere Autos zu fahren, sondern welche, die so intelligent sind, dass aus einer kleinen, leichten Karosserie möglichst viel gewonnen wird. Natürlich sollte das Ganze auch nach was aussehen, klar.


    Bitte lasst uns aber nicht den Fehler begehen, ausgehend von heute, die Entwicklungen von morgen zu bewerten. Weder in der Energie- noch in der Mobilitätswende.


    https://energy-charts.info/cha…E&interval=year&year=2020

    https://de.statista.com/statis…in-deutschland-seit-1990/

    dipsy Der zweite Artikel behandelt eine Stromtrasse von Norwegen nach Deutschland.


    In wie weit meinst du "Irgendwer hat mich doch verstanden"? Mir fällt es schwer nen Kontext herzustellen.


    Ich versuch mal ne Verbindung aus deinem Beitrag #16 zu ziehen: Wenn es um die Versorgungssicherheit geht, gibt es aktuell keine Probleme und laut Stromversorgern auch in Zukunft nicht. Wir sprechen ja von einer Tranformation von gut 10-15 Jahren.


    Ein eAuto verbraucht gute 16kWh/100km, durchschnittlich werden in DE 35km/Tag gefahren, was einen Verbrauch von 5,6kWh ausmacht, selbst mit 18kWh/100km sinds 6,3kWh pro Tag. Bei 40 Mio PKW in DE, wäre das ein täglicher Bedarf (bei mittleren 6kWh) von 240GWh oder pro Jahr von nichtmal 88TWh. 2019 haben wir fast 517TWh an Energie produziert, wovon etwas über 35TWh exportiert wurden.

    D.h. um 100% elektrisch zu fahren, brauchen wir 53TWh mehr im Jahr oder im Verhältnis einwenig mehr als 10%.


    Der Verkehrssektor ist hier nicht das Problem, interessant wird es erst, wenn wir grünen Wasserstoff für die Industrie benötigen, um diese zu dekarbonisieren.


    https://www.bundesnetzagentur.…/smardaktuelles_node.html

    Noch was kleines zur MéganE, im Rendering von Renault, welches einen Blick durch die Frontscheibe erahnen lässt, wage ich mal, mich weit aus dem Fenster zu lehnen und glaube, dass die Innenansichten des Concept-Cars Morphoz in der groben Form auch in dem nen Kompakten Einzug halten.


    Ich denke dass, aufgrund der wohl langgezogenen Linie, die den Fahrer- und Mittelbildschirm abzeichnen soll in der MéganE.


    Video zur Designvorstellung der Displays:

    https://en.media.groupe.renaul…3-34d4-989c5.html?lang=en


    30-2020 - MORPHOZ.jpeg


    https://en.media.groupe.renaul…ncept-car-f0e5-989c5.html

    Von meiner Seite aus, schätze ich die neue Antriebsart sehr, trotzdem kann ich den alten Antrieben Spaß abgewinnen. Die große Frage ist nur: was brauchen wir, was braucht unser Planet in Zukunft und da fällt die Antwort eindeutig aus. Technisch betrachtet, ist es auch weit sinnvoller lieber eine E-Maschine mit Untersetzungsgetriebe zu betreiben, als ein aus der 10-fachen Teile-Anzahl bestehendem Motor, dessen Wirkungsgrad bescheiden ist und mit komplexem Getriebe. Alles hat so seine Vor- und Nachteile, keine Frage - daher ist die eMobilität in sich der beste Weg, langfristig auf fossile Energieträger zu verzichten. Physikalisch wird nicht mehr viel mehr gehen, um die Eingangsenergie so effizient wie nur denkbar möglich zu nutzen.


    Aber mal abseits von der trockenen Technik, wie reagieren jüngere darauf? Ich mit meinen etwas über 30 Jahren auf dem Kerbholz, bin soweit dafür, in meiner Altersgruppe ists etwas hin- und hergerissen, je jünger die Leute sind, mit denen ich spreche, desto interessierter sind sie. Ich arbeitete vor etwas mehr als 2 Jahren, als Fachausbilder für Technische Produktdesigner (automotiver Bereich) und die damals 17-20 Jährigen waren überaus neugierig und bis auf Einzelfälle sehr angetan. Klar, wer würde bei direkt anliegenden Drehmoment und hoher Leistung, bei gleichzeitig guter Straßenlage, nein zu einem Auto sagen - nur weil's keinen direkten Sound hat?


    Sicher ist aktuell nicht alles "prima" und je nach Rohstoffproduzent werden Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen grob missachtet, aber das sind Aspekte, die uns auch beim Ölsand, Alu-Produktion und andern Bereichen widerfahren. Hier liegt der Fehler im System, in dem die Anreize für gutes Verhalten oder Strafen für Vergehen zu unspezifisch sind, wenn nicht sogar nicht-existent.

    Super, Danke euch für die Fotos - ich finds sehr interessant, dass es hier doch Unterschiede gibt, wobei in einem sehr kleinen Rahmen.


    Nun 0,1bar hin oder her machen's Kraut nicht fett, wo aber die Logik dahinter ist, dass das schwerere Fahrzeug den geringeren Reifendruck hat, erschließt sich mir nicht ganz.


    Aber so oder so, liegt die Empfehlung bei 2,3 für vorne und 2,1 für hinten oder halt dann 0,1 oder 0,2 höher

    Dankeschön als erstes für die Bilder und Beschreibungen!


    Nennenswerte Druckunterschiede zwischen den Reifenherstellern sollten nicht vorhanden sein, in den zugelassenen Größen, da die Reifen geometrisch praktisch gleich sind und ihren jeweiligen, passenden Lastindex haben.

    Als Empfehlung kann man sich entweder an der Herstellervorgabe orientieren oder bis zu 0,2bar mehr einfüllen, was eine leichte Senkung des Rollwiderstands herbeiführt.


    Ich selbst fahre mit den +0,2...0,3bar problemlos und mit gleichmäßiger Abnutzung der Lauffläche.


    Sichere Fahrt bei Schnee erreicht man möglichst mit einer hohen Flächenpressung, d.h. schmalen Aufstandsfläche (p=F/A), da sich die Haftreibung (kontrolliertes Fahren) über den Reibungskoeffizenten und die Normalkraft definiert und je höher die Normalkraft ist, desto höher ist auch der "Grip" (F_haft=F_normal*µ). Wenn ich jedoch auf weichem Boden stehe, sinke ich mit einer hohen Flächenpressung (kleine Fläche und hohe Kraft = High-heels im Sand) entsprechend ein - darum reduziert man im Sand, Matsch o.ä. Böden den Reifendruck, um damit die Aufstandsfläche zu vergrößern (die Sohle des Autos) und die Kraft auf den Boden, durch die Fahrzeugmasse, auf eine größere Fläche zu verteilen, wodurch die Flächenpressung sinkt (z.B. Schneeschuhe).


    Also halten wir fest: bei Glätte, Eis und Schnee auf der normalen Straße bitte nicht den Reifendruck absenken, das würde sonst dazu führen, dass man früher ins Rutschen kommt. Im Offroad-Bereich verhält es sich u.U. anders.

    @alex279 Entschuldige, ich kann das bislang weder bestätigen, noch verneinen - aber nur das kann ich sagen, dass es durch die unterschiedliche Lastverteilung vorn zu hinten, auch unterschiedliche Reifendrücke (je Achse) gibt und sicherlich auch eine Unterscheidung zwischen Autobahn und "normalen Straßen".


    Der Clio E-Tech wiegt gut 1,3t und ist damit fast 200kg schwerer, als der Clio 3, die Reifenbreite und das Verhältnis ist identisch zwischen den Generationen, bis auf die 17-Zoll Räder. Daher halte ich es zum aktuellen Zeitpunkt für nicht zutreffend, dass es eine allgemeine Aussage gibt, dass der normale Reifendruck bei 2bar liegen soll. Das wäre eine Abweichung von 25% vorn und 15% hinten.


    Daher meine Bitte: schaut bitte auf den Aufkleber an der B-Säule oder an der Hinterkante der Fahrertüre, dort sind die genauen Angaben.