Beiträge von Clio/2/3/5

    Was die Ladesituation betrifft, es wird sich besser verteilen, als an "Billig-Tagen" an der Tanke, an denen Schlange gestanden wird. Der Strompreis ist stabil und sollte über zunehmende EE-Anteile langfristig (Ausblick 30-50 Jahre) auch günstiger werden.


    Aber Abseits davon, stellen wir uns folgendes vor: heutige Verbrenner werden ebenfalls bei Gelegenheit getankt, entweder weil es gerade günstig ist oder weil es notwendig ist. Es besteht hierbei eine gewisse "Verteilung" oder "Zerstreuung", genau das gleiche wird es für BEVs auch geben. Bzw. die Gefahr, dass alle gleichzeitig Laden, ist so groß, wie dass alle gleichzeitig an die Tanke fahren.


    Wie Bon-Bonze schon sagte, Energieeffizienz ist bei einem BEV unschlagbar gut, weil Elekronen direkt genutzt werden, entweder für den Ionen-Transport in der Zelle oder durch die Kupfer-Spulen in der eMaschine.

    Bei der H2-Mobilität brechen wir ein stabiles chemisches Element (H2O), mit Elektronen auf, müssen es unter Druck und Kälte speichern, um es dann unter Hochdruck (700-800bar) ins Fahrzeug zu tanken, um aus dem H2 wieder H2O zu machen, um einen Bruchteil der einst eingesetzten Elektronen der Elektrolyse wieder nutzbar zu machen.


    Technisch gesprochen, sinkt die Effizienz durch Umwandlung und Phasenänderungen, sowie durch thermische Verluste in der bei 60-70°C arbeiteten Brennstoffzelle.


    Gehen wir konstruktiv auf Brennstoffzellenautos (FCEV) ein: ein Druckspeicher, der eine Reichweite von 600km abbildet, muss ein Speichervolumen von 6kg Wasserstoff oder mehr haben. Toyota Mirai, Hyundai Nexo, Mercedes GLC F-Cell, Honda Clarity benötigen hierfür bei 700bar gute 60-70 Liter an zylindrischen Tanks, die wiederum das Nutzvolumen merklich schrumpfen lassen. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die die 5m Länge ankratzen.


    Bei Kompaktfahrzeugen wurde u.a. an der A-Klasse geforscht, mit einer Reichweite für etwa 270km und einem langen Radstand. Die B-Klasse schaffte etwa 380km.

    Ein Clio mit dieser Technik wird es nicht geben, hierzu ist ein Chassis vom Capture notwenig um halbwegs Platz zu haben, um die Tanks unterzubringen.

    Zudem werden wir kein FCEV sehen, dass die Anmutung eines Porsche oder einer Alpine A110 haben wird, die Leistungsfähigkeit wird hier über die Anzahl der Stacks, also der in Reihe geschaltenen Brennstoffzellen bestimmt und die Energieumwandlung pro Zelle ist physikalisch so begrenzt, wie die Energiedichte von Benzin oder Diesel, es geht nicht mehr, weil Wasserstoff eben nur maximal zu Wasser reagieren kann.


    Kostentechnisch (ich arbeite in der Dichtungstechnik) ist es so, dass jedes Ventil geprüft werden muss, zum einen sind da die technischen Anforderungen an die Dichtigkeit, bei sehr großem Druck, aber auch die Anforderungen an die Testumgebung, da H2 in der richtigen Konzentration zum Knallgas wird. D.h. nur in sicherheits-konformen EInrichtungen darf dies durchgeführt werden. Zudem kann man H2 nur mit H2 testen, da es kein kleineres Molekül gibt, welches eine Leckage aufzeigen könnte. Erd- und Autogas-Komponenten dagegen können mit Helium geprüft werden, unbrennbar und sehr leichtgängig.


    Die Energiedichte in den Batteriezellen wird stetig größer, zum einen was die Zellchemie betrifft, zum andern was das Zellformat angeht. Wie Bon-Bonze schon schrieb, gibt es Hersteller, welche mittels einer neuen Form allein 5x höhere Kapazität pro Zelle in der näheren Zukunft planen.


    D.h. eine Zoe ist bereits heute fähiger und günstiger, als es ein vergleichbares FCEV in dieser Größe je sein könnte. Ein Model 3 oder Y ist weit günstiger, als es ein Toyota Mirai sein kann oder Hyundai Nexo (jeweils ca. 60-70tEur), Durch den hohen Energieaufwand bei der Produktion, ist aktuell ein politischer und hoch-subventionierter Preis von 9,50 Eur/kg H2 an allen Zapfsäulen gegeben.


    Wasserstoff kann eine Rolle im Energiesektor spielen, aber im PKW-Bereich ist der Zug abgefahren. Diese Fahrzeuge werden in etwa so bedeutsam werden, wie bereits heute Erd- oder Autogas-PKW.

    Kein Volumenhersteller wird eine Großserie an FCEV hochziehen, da es einfach zu kostspielig ist, darum wehrt sich VW auch gegen diese Technik, weil dies bedeutete, dass unternehmensintern Entwicklungskosten entstehen würden, die sich so nicht auszahlen werden.


    Und was die Kinderarbeit in den Kobaltminen betrifft, diese sind auf jeden Fall zu schließen aber sie machen in der Masse des benötigten Kobalts sicher nicht den Großteil aus, daneben will kein Hersteller freiwillig auf Kobalt setzen, weil es sehr teuer ist, sodass die besten Akkus heute schon einen Anteil von nur noch 2,6% Co haben, wohingegen es 2014 noch Stand der Technik war, ca 14-18% Co einzusetzen. Kobaltfreie Zellen sind bereits in der Entwicklung.


    Interessant ist dabei, dass bei unser aller Smartdevices reichlich Kobalt verwendet wird, es aber bislang keinen deut wichtig war, woher das Material stammt.


    Lange Rede kurzer Sinn: alle Aspekte: Kosten in Entwicklung, Produktion, für den Nutzer und Gebrauch werden bei BEVs zunehmend attraktiver. Die Zoe ist EU-weit das best-verkaufte eAuto, ohne dass es viel "kann" und selbst wenn man die Zulassungen betrachtet, läuft das BEV dem FCEV haushoch den Rang ab.


    Es ist aktuell noch nicht alles perfekt, es wird auch nie eine perfekte Technologie geben aber das Potential ist klar und damit auch der Pfad der Weiterentwicklung.

    dipsy Was ist daran schöngerechnet?


    Wenn es um die Ladeleistung geht, die man daheim nutzt, ist diese nicht höher, als die eines normalen Herdes.


    Zudem muss nicht täglich nachgeladen werden und selbs wenn, ist die Energiemenge überschaubar. Der Bundesdurchschnitt fährt 13,6tkm/Jahr (KBA, 2019) oder 37,3km/Tag.


    Bei einem Verbrauch von 14kWh/100km (was einem Drittel-Mix entspricht) und 10% Ladeverluste, wäre das eine Energie pro Tag von 5,74kWh (bei 7,6kW Ladeleistung in ca. 45min.). Bei ca. 40 Mio PKW in DE entsprechend 230GWh/Tag - wo selbst heute fast 1,3TWh produziert wurden, also anteilig daran wären es gut 17-18%.


    Kein Energieversorger hat hier Bedenken geäußert, zudem ist es ein langsamer Prozess (bis in die 2040er Jahre), bis die komplette Flotte umgestellt wird.

    kohlbm Das stimmt, es wird davon ausgegangen, dass pro kWh Akku (brutto-Kapazität) etwa 100kg CO2 anfallen.


    Was bedeutet dies nun in der Realität?


    Nehmen wir nun die neu vorgestellte MéganE eVision, mit vmtl 65kWh brutto Kapazität (60kWh netto), dann würden hierbei 6.500kg CO2 als "Rucksack" entstehen.


    Sofern der Strommix aus dem Netz bezogen würde und nicht Ökostrom, dann wird geschätzt, dass 2019 der CO2-Betrag pro kWh bei 401g lag. Übertragen auf 2020, in dem der Anteil nochmals höher ist, könnte man hier schätzen, dass es dann bei ca. 350g CO2/kWh liegt, da alle fossilen Anteile auf 87% des Vorjahres gesunken sind.


    Spielen wir das Szenario durch, bei 15tkm Jahresfahrleistung:


    ___ ICE #1 (Vgl-Fahrzeug)

    Verbrauch: 6l/100km (Benzin, 2,33kg CO2/l * 1,1Bereitstellung)

    CO2-Ausstoß: 2.307kg/Jahr - 153,8g/km


    ___ ICE #2

    Verbrauch: 4,7l/100km (Diesel, 2,64kg CO2/l * 1,1Bereitstellung)

    CO2-Ausstoß: 2.047kg/Jahr - 136,5g/km


    ___ HEV (1,2kWh)

    Verbrauch: 3,8l/100km (Benzin, 2,33kg CO2/l * 1,1Bereitstellung)

    Rucksack: 120kg

    CO2-Ausstoß: 1.461kg/Jahr - 97,4g/km

    Break-even nach: 2.200km Benzin / 3.100km Diesel


    ___ PHEV (9,8kWh)

    Verbrauch: 3l/60km (Benzin, 2,33kg CO2/l * 1,1Bereitstellung) (46,1)

    Verbrauch: 14 kWh/40km (Strommix *1,1 Ladeverluste)

    Rucksack: 980kg

    CO2-Ausstoß: 986kg/Jahr - 65,7g/km

    Break-even nach: 11.200km Benzin / 13.900km Diesel

    -> bei Ökostrom-Bezug:

    Break-even nach: 9.100km Benzin / 10.900km Diesel


    ___ BEV (65kWh)

    Verbrauch: 14 kWh/100km (Strommix *1,1 Ladeverluste)

    Rucksack: 6.500kg

    CO2-Ausstoß: 809kg/Jahr - 53,9g/km

    Break-even nach: 65.100km Benzin / 78.700km Diesel

    -> bei Ökostrom-Bezug:

    Break-even nach: 42.300km Benzin / 47.700km Diesel


    Wie wir sehen, ist der Bezug des Stroms sehr ausschlaggebend, wie auch der Aufwand in der Produktion des Akkus. Je sauberer beides wird, desto schneller wird der Break-Even zu den konventionellen Antrieben erreicht.


    Selbst wenn wir vom heutigen Stand ausgeht, fährt das batterie-elektrische Auto bereit in unter 3 Jahren, nach etwas mehr als 5 Jahren sauberer, als ein Benzin oder Diesel-PKW.


    In Anbetracht eines Fahrzeuglebens von 250.000km garnicht mal so schlecht.


    Quelle: https://www.carbonbrief.org/fa…-to-tackle-climate-change


    Quelle: https://de.statista.com/statis…in-deutschland-seit-1990/

    dipsy Das hat nichts mit einer "Gretaidee" zu tun, bereits heute haben wir im deutschen Strom-Mix einen Anteil von mehr als 52% (2019: 46%). Ganz gleich, ob wir noch konventionelle Kraftwerke im Netz haben und auch die Energiespeicher weit davon weg sind "perfekt" zu sein, so haben eAutos dennoch und zunehmend das größte Potential von allen Antrieben, CO2 einzusparen.


    https://energy-charts.info/cha…y_pie/chart.htm?l=de&c=DE

    Ernest Die 3,8l/100km zeigte der Bordcomputer an, bei meiner Probefahrt, aber die liegen soweit nicht vom "realen" Verbrauch weg. Selbst bei meinem alten stimmt das ganz gut.


    @Filou Klar, man will auch mal etwas Spaß haben, aber so aus meiner Strecken-Erfahrung geplaudert, verbringe ich die meiste Zeit entweder auf der Landstraße, auf der Autobahn (mit 100er Limit / A81) oder im zähen Berufsverkehr, morgens und abends. Aktuell ists ein großer Vorteil von daheim aus arbeiten zu können.


    Mit den 205Nm allein der großen eMaschine, zieht der Clio E-Tech ganz gut weg vom Fleck und (ich mag jetzt nicht blasphemisch werden) im Vergleich finde ich ihn sogar "sportlicher" als den TCe130 (auch schon probegefahren), obwohl dieser die besseren Beschleunigungs-Werte haben soll. D.h. im Umkehrschluss, dass man im Alltag kaum die Leistung oder das Drehmoment braucht und weit sparsamer fahren kann, was sowieso einmal nervlich aber auch wirtschaftlich sinnvoller ist, eben fließend und vorausschauend zu fahren.


    Sicher: Grau ist alle Theorie aber dazu läd der E-Tech sehr ein und das mag ich sehr.

    Noch ein Video zur Plattform CMF-EV: die flach-bauende Batterie gefällt mir sehr gut daran!


    Im Vergleich zur Zoe sinds, mit 1,56m Höhe, sogar knapp 6cm weniger, trotz 10kWh mehr Energie, auf geringerem Raum und inkl. Flüssigkeitstemperierung. Auch die Fahrzeugmasse mit 1,65t, sind nur 80kg mehr, als bei der Zoe, trotz 12cm mehr an Länge und 11cm breiterem Fahrzeug.


    Beim ID.3 Vergleich hab ich nen Fehler gemacht, auch hier wären's 6cm weniger für die elektrische MéganE oder 12cm zum ID.4.


    Die 6cm mehr, zu den aktuellen Modellen Clio und Mégane kann man verzeihen (bin kein sonderlicher Freund vom SUV-fahren) - auf das Interieur und die tatsächlichen Fahrleistungen bin ich gespannt. Dazu wissen wir spätestens Ende nächsten Jahren dann mehr.


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    TooOld Danke für die Anwort zur AHK, was ich jedoch verwirrend finde ist, dass die abnehmbare von Renault sein soll, da ich nur von der starren oder klappbaren AHK bislang hörte. Optisch wär's mir nur "wichtig", dass wo wenig wie möglich von einer Kupplung zu sehen wäre, da mir gerade die "ungestörte" Optik sehr gefällt.


    Kannst du beschreiben, wie das Ganze steckbar ist, horizontal, vertikal oder schräg (gibt jeweils andere Bauweisen)?


    - Beitrag ist gekürzt, siehe Bearbeitungsgrund -

    TooOld Danke für die Anwort zur AHK, was ich jedoch verwirrend finde ist, dass die abnehmbare von Renault sein soll, da ich nur von der starren oder klappbaren AHK bislang hörte. Optisch wär's mir nur "wichtig", dass wo wenig wie möglich von einer Kupplung zu sehen wäre, da mir gerade die "ungestörte" Optik sehr gefällt.


    Kannst du beschreiben, wie das Ganze steckbar ist, horizontal, vertikal oder schräg (gibt jeweils andere Bauweisen)?


    Clio-etech Erstmal super, dass ein weiterer E-Techianer dazukommt und vorallem spannend, dass du bereits den Wagen nutzen kannst!


    Das nun der WLTP-Wert mit den 99g CO2/km genommen wurde ist natürlich in gewisser Hinsicht ärgerlich. da dies einem Verbrauch von 4,2l/100km entspricht, wobei die PHEV (tendenziell mit gleichem Verbauch) davon unberührt bleiben und der Clio E-Tech durchaus sparsamer sein kann, ohne den Bezug zur Realität zu verlieren.

    Wie bereits geschrieben, hab ich den Wagen, trotz hoch- und runterscheuchens im Nordschwarzwald, mit 3,8l/100km gefahren, was bei nicht ganz 89g/km läge.


    Hier finde ich, wird etwas zu Unrecht ins Negative verschoben, da mein 2011er Benziner mit etwa 130g/km (1,2l Motor) bei 36 Eur Steuer liegt.

    Der E-Tech Clio wird, mit der 1,6l Maschine und den 99g/km, bei 40 Eur pro Jahr in der Steuer kosten. Man sieht, dass der Hubraum nicht aussagekräftig ist, was in irgendeiner Weise "Hochleistung" oder "Mehrverbrauch" entspricht.